Innovator und Motor für die Hör-Kultur

Zur Verabschiedung von Prof. Karl Karst aus dem WDR 

Das am 30. Oktober 2021 gefeierte Jubiläum der WDR 3 Kulturpartnerschaften war auch für die INITIATIVE HÖREN ein Grund zur Freude: Der „Vater“ der Kulturpartner-Idee, Prof. Karl Karst, ist Vorsitzender der INITIATIVE HÖREN und Gründer der STIFTUNG HÖREN. Seine Berufung für das Radio wurde immer durch ein außerordentliches Engagement für das Gesamtthema Hören begleitet. 

20 Jahre lang, von 1999 bis 2019, war er Programmchef des Kulturradios WDR 3, das unter seiner Leitung zu einem der erfolgreichsten Kulturprogramme der ARD wurde. Es war sein persönlicher Wunsch, zusammen mit dem Jubiläumsakt „20 Jahre Kulturpartner“ verabschiedet zu werden, auch wenn sein formelles Pensionsdatum erst später in 2022 liegt. 

Prof. Karl Karst am 30. Oktober 2021 im WDR-Studio Bocklemünd (© WDR)

Was im Jahr 2000 unter dem Motto „Partnerschaft für mehr Kultur“ von Prof. Karl Karst gegründet wurde, „gehört heute mit 120 Kulturinstitutionen zu den aktivsten Kulturnetzwerken in Europa“ (WDR-Programmdirektorin Valerie Weber). Prof. Karst, WDR 3-Programmchef von 1999 bis 2019 und anschließend Kulturbeauftragter des WDR-Intendanten sowie Vertreter der ARD im Deutschen Kulturrat ist seit 2003 für den WDR Vorsitzender der Initiative Hören. 

Viele Vertreter aus Kultur und Politik waren erschienen, als Moderator Martin Zingsheim am 30. Oktober 2021 um 18 Uhr die „WDR 3 Kulturpartner-Show“  eröffnete, die aus dem großen Fernsehstudio des WDR, in dem sonst die Maus-Show oder das Hirschhausen-Quiz stattfinden, mit großartiger Lichtregie live übertragen wurde. Nach musikalischer Einführung durch die Gürzenich-Brass-Band begrüßte Moderator Zingsheim zunächst den WDR-Intendanten und ARD-Vorsitzenden Tom Buhrow, der das Kulturpartnernetzwerk als eine „Erfolgsgeschichte“ bezeichnete: Der WDR hat „damit eine Kooperation von Medien und Kultur geschaffen, die zum Vorbild geworden ist für Kulturpartnerschaften nahezu aller Kulturprogramme in der ARD.“

Sodann folgte Prof. Karst, den Zingsheim nach den Anfängen des Netzwerks befragte, die nicht immer leicht waren. Das Entscheidende, so hatte Prof. Karst schon am Morgen des Kulturpartnertages im „WDR 3 Samstagsgespräch“ gesagt, sei das „gegenseitige Vertrauen“ gewesen. Ohne dieses persönliche Vertrauen wäre ein solches Partnerschafts-Netzwerk nie möglich gewesen.

Als nächste Gesprächspartner betraten die NRW-Ministerin für Kultur und Wissenschaft, Isabel Pfeiffer-Poensgen, und der frühere Kulturminister des Landes NRW, Dr. Michael Vesper, die Bühne. Beide wiesen auf die große Bedeutung des Kulturpartnersystems für das Land hin und sprachen dem Initiator und dem WDR hohes Lob aus. 

WDR-Intendant Tom Buhrow am 30. Oktober 2021 zur Verabschiedung von Prof. Karl Karst im WDR-Studio Bocklemünd (Foto © WDR/Langer)

Im Anschluss an die abwechslungsreiche Liveshow „20 Jahre WDR 3 Kulturpartner“ wurde Prof. Karst für sein über zwanzigjähriges Engagement für die Kultur des Landes und den WDR geehrt. Intendant Tom Buhrow hob hervor,dass  der WDR ihm „viele Ideen und Erfolge zu verdanken“ habe. „Der Dank des WDR gebührt dir! Aber auch alle Partnerinnen und Partner, mit denen du beruflich verbunden warst, haben gespürt, dass da mehr ist als eine berufliche Pflicht. Dass da etwas ist, das du atmest und das dein ganzes Leben durchwebt, dein persönliches und dein berufliches.“

WDR Programmdirektorin Valerie Weber am 30. Oktober 2021 (Foto © WDR/Langer)

WDR Programmdirektorin Valerie Weber hob die besondere Führungs- und Vermittlungsfähigkeit von Prof. Karst hervor und seine „sanfte Beharrlichkeit“, wenn es um die Umsetzung guter Ideen und die Einhaltung von „Exzellenz“ gehe. Er war nie ein „Polterer“, sagte sie, sondern vor allem „ein kultivierter Mensch“ und eine sehr fürsorgliche Führungskraft, mit der sie sieben Jahre lang sehr gerne zusammengearbeitet habe. 

Olaf Zimmermann, Deutscher Kulturrat am 30. Oktober 2021 (Foto © WDR/Langer)

Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, wies in seiner Laudatio darauf hin, dass Karl Karst neben seinen großen Leistungen für die Kultur und die Kulturpolitik auch im Bereich des Hörens Bahnbrechendes geleistet habe. Wie mit der Erfindung der WDR 3 Kulturpartnerschaften habe er durch sein Engagement für das Hören „Wegweisendes“ für die gesamte Gesellschaft geleistet. „Im Bereich des Hörens hat sich viel getan, und das ist auch dir zu verdanken!“ Darüber sei aber noch in einer anderen Laudatio ausführlicher zu reden.

Die INITIATIVE HÖREN schließt sich diesem Dank gerne an und bedankt sich bei Prof. Karl Karst für seine jahrzehntelange maßgebliche Förderung der Kultur im Allgemeinen und der Kultur des Hörens im Besonderen. Prof. Karst war als langjähriger WDR 3 Programmchef Partner und Förderer des AUDITORIX Hörbuchsiegels, das die Initiative Hören und später die Stiftung Hören mit der Landesanstalt für Medien NRW und der Stiftung für Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West vergibt. Er hat den bundesweiten Wettbewerb „musik gewinnt“ des Bundesverbandes Musikunterricht ermöglicht und seit 2001 die Verleihung der Leopold Medienpreise des Verbands deutscher Musikschulen im WDR-Funkhaus gefördert. Zusammen mit Dr. Uwe Rüth war er Initiator des Deutschen Klangkunst-Preises, der seit 2002 im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl vergeben wurde… Die Liste ließe sich fortsetzen!

Prof. Karst ist ein Innovator und ein Motor für die Förderung der Kultur und insbesondere der Kultur des Hörens. Wir freuen uns, dass er seine Arbeit für die INITIATIVE HÖREN und für die STIFTUNG HÖREN auch über seine WDR-Zeit hinaus fortsetzen wird und danken für das unermüdliche Engagement für eine bessere „Hör-Welt“. Herzlichen Dank!